Über 50 Jahre ist Nike bereits alt. Naja, um genau zu sein, hieß die Firma, die Phil Knight und Bill Bowermann am 25. Januar 1964 gründeten Blue Ribbon Sports und wurde erst 1971 in Nike umbenannt. Bowermann war damals der Leichtathletik-Trainer von Phil Knight an der Universität von Oregon und zusammen gründeten sie das Unternehmen, das später unter dem Namen Nike ganze Generationen beeinflussen sollte.
Diesen Teil der Geschichte kennen wohl die meisten. Im Folgenden haben wir mal ein paar Fakten über die Marke mit dem Swoosh zusammengetragen, die wohl die meisten noch nicht kannten.
1. Nike und Onitsuka Tiger
Bevor die Marke Nike im Jahr 1971 offiziell gegründet wurde, vertrieben Bowermann und Knight als Blue Ribbon Sports Schuhe der Marke Onitsuka Tiger (heute auch bekannt als Asics). Meistens aus dem Kofferraum ihres Autos bei Sportveranstaltungen.
Knight war bereits während seines Studiums an der Stanfort University auf die Firma Onitsuka und ihre Turnschuhmarke Tiger aufmerksam geworden. Er war fasziniert davon, wie es die Japaner dank ihrer effizienten Fertigungsmethoden schafften, die bis dahin führenden deutschen Kamerahersteller quasi vom Markt zu verdrängen. Knight war überzeugt davon, dass dies auch mit Turnschuhen machbar war und das er – mit den im Vergleich zu Adidas oder Puma – günstigen Tiger Sneakern einen großen Kundenstamm in den USA aufbauen könnte.
Während einer Weltreise nach dem Studium, besuchte er die Fabrik von Onitsuka und bestellte seine ersten Muster. Als die japanischen Manager von ihm wissen wollten, welches Unternehmen er vertrete, sagte er spontan Blue Ribbon Sports, obwohl es diese Firma zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gab. Das Geld für die Bestellung (50 Dollar!) musste sein Vater für ihn überweisen.
(Dieser Schuh verbindet übrigens beide Unternehmen bis heute!)
2. Der Air Jordan 1 war nicht der erste Nike Schuh von Michael Jordan
Bevor er zur größten Basketballlegende aller Zeiten wurde, trug der junger Nachwuchsspieler der Chicago Bulls die Nike Air Ship.
3. Jeff Johnson war der erste Mitarbeiter von Nike
Der erste Angestellte von Bowermann und Knight war auch gleichzeitig der Erfinder des Names Nike.
4. Nike sollte ursprünglich „Dimension 6“ heißen
Glücklicherweise konnte sich Phil Knight mit seinem Namenswunsch nicht durchsetzen.
5. Nike produziert keine Schuhe
Wie viele andere Unternehmen in der Branche, lässt Nike seine Schuhe ausschließlich von Subunternehmern produzieren und besitzt keine eigenen Fabriken. Das Hauptquartier des Unternehmens befindet sich in Beaverton, Oregon.
6. Michael Jordan mochte den ersten Colorway seiner Air Jordans nicht
Weil die Farben (Schwarz und Rot) ihn zu sehr an seine Rivalen aus College-Zeiten von der NC State University erinnerten.
7. Illie Nastase war der erste Nike Athlet
Der rumänische Tennisspieler gewann in seiner Karriere zwei Grand Slam Turniere (US Open und French Open) und ist der erfolgreichste Tennisprofi seines Landes. Außerdem hat er laut seiner Biographie angeblich mit 2500 Frauen geschlafen. Beat that Boris!
Nastase spielte im Wimbeldon Finale 1972 gegen einen gewissen Stan Smith, der 1971 zusammen mit adidas das nach ihm benannte Tennischuhmodell entwickelte.
8. „Just do it.“ war inspiriert von einem Mörder
Die legendäre Nike-Kampagne startete 1988 und wurde von der renomierten Werbeagentur Wieden+Kennedy erfunden. „Let’s do it!“ waren die letzten Worte des wegen zweifachen Mordes im Jahre 1977 hingerichteten Gary Gilmore. Dien Kennedy, Gründer der Agentur behauptete, dies wäre die Inspiration zu „Just do it.“ gewesen.
9. Steve Prefontaine ist „Nikes Seele“
Der 1975 im Alter von 24 Jahren bei einem Autounfall verstorbene Leichtathlet aus Oregon, verkörperte laut Phil Knight alles, wofür Nike steht. Oscargewinner Jared Leto spielte die Hauptrolle in der 1997 erschienenen Biographie „Prefontaine„. Prefontaine hielt für kurze Zeit alle 7 Rekorde für die Strecken zwischen 2.000 und 10.000 Meter. Bis heute ist er der einzige Nike-Athlet, von dem das Unternehmen eine Statur anfertigen ließ.
10. Michael J. Fox trägt nicht nur Nike Mags in „Zurück in die Zukunft“
Neben den futuristischen Mags trägt Marty McFly in den Filmen auch die Nike Bruins mit rotem Swoosh. Jetzt wissen wir also auch, auf wen die Namen Flyknit, Flyposite, Flystepper etc. zurückgehen… Im ersten Teil der Triology Trägt Marty außerdem ein Paar Chucks. 2011 veröffentlichte Nike eine limitierte Auflage der Mags wie sie im Film zu sehen waren. Wer ein Paar dieser Schuhe sein Eigenen nennen will, kann die beleuchteten Sneaker bei ebay ersteigern – für bis zu 10.000 Dollar.
11. Der Nike Swoosh hat 35 Dollar gekostet
Nein, wir haben keine Nullen vergessen. Eines der berühmtesten Logos der Welt hat tatsächlich weniger gekostet, als ein Paar Air Max. Es wurde 1971 von einer Grafikdesign-Studentin namens Carolyn Davidson entworfen, lange bevor das Unternehmen weltberühmt wurde. 1983 übergab Unternehmensgründer Phil Knight der Designerin einen goldenen „Swoosh“-Ring mit einem eingefassten Diamanten. Dazu übergab Knight einen Umschlag mit einem Nike-Aktienpaket um seine Dankbarkeit auszudrücken.
12. Nike Sneaker auf dem Ozean
Das Nike Sneaker in Asien produziert werden, ist ja mittlerweile kein Geheimnis mehr. Aus Asien werden die Schuhe dann mit Containerschiffen in alle Welt versendet. Am 27. Mai 1990 geriet das Containerschiff Hansa Carrier auf dem Weg von Korea in die USA im Nordpazifik in einen heftigen Sturm. Dabei gingen insgesamt einundzwanzig 40-Fuß-Container über Bord. Fünf dieser Container enthielten 61.000 Nike Sneaker. Im Juni 1991 wurden hunderte Paare nagelneuer Nike Sneaker an Stränden der nordamerikanischen Pazifikküste angespült, welche später von Wissenschaftlern auf den Hansa Carriere-Vorfall zurückverfolgt werden konnten. Einige der Schuhe wurden später von geschäftstüchtigen Findern gewaschen für 30 Dollar auf der Straße verkauft. (Bild: L2F1, Lizenz)
13. Die Beatles und der Air Max
Der Air Max Werbespot, war das erste Werbevideo überhaupt, dass einen Song der Beatles verwendete. Im 1987 erschienenen Spot setzte Nike auf den Song „Revolution“, welcher den Claim der Kampagne „Revolution in Motion“ unterstreichen sollte.
14. Der erste Nike Store war in Kalifornien
Obwohl Nike seine Wurzeln im US-Staat Oregon hat, wurde der erste Shop 1967 von Mitarbeiter Nummer 1, Jeff Johnson in Santa Monica, Kalifornien unter dem Namen Blue Ribbon Sports eröffnet. Zu kaufen gab es damals allerdings noch keine Nikes, sondern Onitsuka Tiger, die Phil Knight aus Japan importierte und exklusiv im Westen der USA vertreiben durfte (Bild: “Caveman Chuck” Coker, Lizenz).
15. Nike hat eine Eliteeinheit unter den Mitarbeitern
EKIN werden Mitarbeiter von Nike genannt, die viele Jahre beim Unternehmen arbeiten und sehr viel Fachwissen vorweisen können. Sie bilden neue Mitarbeiter aus, sind am Designprozess neuer Modelle beteiligt und sollen den Geist des Unternehmens als Markenbotschafter nach Außen tragen. Ein Job als EKIN ist sehr begeht und der Auswahlprozess ist entsprechend hart. In den USA gibt es Schätzungen zu Folge nur 20-30 EKINs. Der Name EKIN geht auf Phil Knight zurück, der sagte, dass ein guter Vertriebsmitarbeiter die Marke vorwärts und rückwärts kennen müsse (EKIN = NIKE rückwärts). Einige EKINs lassen sich sogar den Nike Swoosh auf den Knöchel tätowieren. Das nenne ich Loyalität zum Arbeitgeber.
16. Nike hat Air Jordan unterschätzt
Offiziell erwartete Nike in den ersten 3 Jahren nach Release der Air Jordans einen Umsatz von 3 Millionen Dollar. Knapp daneben. Im ersten Jahr machte der Air Jordan einen Umsatz von 130 Millionen Dollar.
17. Warum Air Jordan immer Samstags erscheinen
Das der Release der Air Jordans immer auf einen Samstag fällt ist kein Geheimnis. Hintergrund ist, dass Nike damit verhindern will, dass Kinder für einen Release die Schule schwänzen müssen.
18. Noch nie im roten Bereich
Im Gegensatz zu seinen Sneakern waren die Finanzen bei Nike noch nie im roten Bereich.
19. Nike hat ein eigenes Sport Research Lab
Als der Running-Boom gegen Ende der 70er Jahre auf seinem Höhepunkt war, gründete Nike eine eigene Forschungsabteilung. Seither werden im Nike Sports Research Lab am Hauptsitz in Oregon regelmäßig Spitzensportler genaustens unter die Lupe genommen, um auf Grundlage der gesammelten Daten, neue Technologien zu entwickeln.
20. Verbotene Air Jordan und ein genialer PR-Schachzug
Michael Jordan trug 1985 zum ersten mal seine Air Jordan I. Kurz darauf wurden die Schuhe von NBA Commissioner David Stern verboten. Die Begründung war, dass die Schuhe den die Einheitlichkeit der Teamkleidung zerstöre. Jordan bekam eine Strafe von 5.000 Dollar für jedes Spiel, in dem er die Schuhe trug. Jordan bekam bei den Bulls in seinem ersten Jahr nur ein Gehalt von 600.000 Dollar. Bei 82 Ligaspielen hätte er für die Saison mit Strafzahlungen von 410.000 Dollar rechnen müssen.Nike merkte schnell, dass sie mit diesem Verstoß viel PR für ihre neuen Schuhe bekamen und übernahm kurzer Hand sämtliche Strafzahlungen für Michael Jordan. Peanuts im Gegensatz zu den 130 Millionen Dollar Umsatz, die Nike in der ersten Saison mit dem Verkauf der Air Jordan I machte.
Bilder: Nike
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